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Ein minimalistischer Aluminiumträger ist mit einer Fadenspule und einem Motor bestückt, der zwei kleine Walzen in Bewegung versetzt. Langsam verleiben sich die Walzen den über eine Fadenführung verlaufenden Garn ein, um den regelmäßig aufgespulten Faden zu einem gemächlich anwachsendem Haufen zu Boden zu lassen. Mit einer Abspulgeschwindigkeit von ca 50 cm pro stunde und einer Fadenlänge von 204 km wird das zeitliche Ausmaß dieses Unterfangens deutlich, die Apparatur tritt in einen Wettstreit zwischen Mensch und Maschine, zwischen Andauern und Vergänglichkeit, zwischen Ruhe und Bewegung und stellt dabei Fragen nach Sinnhaftigkeit, Zeit und Verortung. |
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Bei dieser Arbeit setze ich den Vorgang meines künstlerischen Schaffens einmal mehr in den Mittelpunkt. Verknüpfe ich sonst tausende Fäden zu aufwändigen Rauminstallationen, verlagere einen Haufen Erde von einem Bundesland in ein anderes indem ich täglich mit einem kleinen Koffer voll die Distanz überwinde, oder zuletzt hunderte von Aktzeichnungen produziere, so materialisiere ich diesmal die eigene Arbeitszeit als handschriftliches Dokument. Uhrzeit ablesen und niederschreiben, Uhrzeit ablesen und niederschreiben, Uhrzeit ablesen und niederschreiben,... Es ergibt eine 10 m lange und 1m breite Tuschezeichnung, die nicht nur ihre eigene Entstehungszeit verkörpert sondern auch Arbeitsintervalle und Rhythmus markiert, sowie auch Aufschluss über die jeweilige Tagesstruktur gibt. |
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DIE STUNDE STÜRZT |
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8850m VERTIKAL 8850 m schwarzer Schnur sind vertikal zwischen zwei 1x1m große Platten gespannt. Aus der Ferne betrachtet zeigt sich dem Betrachter ein schwarzer Kubus, nä- hert er sich jedoch, löst sich die scheinbar feste Gestalt des Kubus auf, ein irritierendes Nebeneinander unüberschaubarer Fäden zeigt sich. Menge, Distanz, Höhe sind die Parameter dieser Arbeit, die in ihrer Gesamtheit keine bloße Abbildung des Mount Everest, der höchsten Erhöhung der Erde, sondern eine tatsächliche Wiedergabe dessen ist. Der Berg wird in seiner abstrahierten Form mit einem Blick greifbar, die Irritationen des Auges verhindern allerdings ein Erfassen dessen. Dabei springt die Arbeit ständig zwischen zwei Ebenen: Zum einen erkennt der Betrachter beispielsweise die Mühen des Fädenspannens, zum Anderen somit auch die Anstrengungen einer Bergbesteigung, die mit Fertigstellung der Arbeit geglückt ist. |
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232946 X Die Arbeit 232946 x besteht wie der Name schon andeutet aus 232946 Kreuzchen, welche auf ein 3,6 mal 2,7m großes Papier gezeichnet wurden. Die Anzahl der Kreuze entspricht exakt der Menge an Wählerstimmen, die die Partei Neos bei ihrem ersten Antreten bei der Nationalratswahl im Jahre 2013 erreichte. Dies ist das beste Ergebnis in der zweiten Republik, das eine erstmals antretende Partei auf Anhieb schaffte und somit ein historisches Ereignis. Masse sichtbar machen kommt in meinen Arbeiten immer wieder vor. So habe ich zum Beispiel ein 200kg Betonblock an einbetonierten Bindfäden aufgehängt, die einzelnen Höhenmeter des Mount Everest mit 8848 1 Meter langen
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OHNE TITEL
Nähfaden, 200 kg Beton, Schraubösen
2008
Ein 200 Kilogramm schwerer Betonblock ist mit Nähfaden von der Decke abgehängt. Die Fäden sind in den Beton eingegossen und über die gesamte Zimmerdecke verteilt mit Schraubösen befestigt.
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OHNE TITEL Magnete, Schnur, Schraubösen 2010 Ein Magnet hängt an einem Faden von der Decke, ein zweiter Magnet schwebt unter dem ersten. Dieser ist mit einem Faden am Boden befestigt. Die Anziehungskraft der Magnete spannt die Schnüre welche aber ein Zusammenkommen der Magnete verhindern. |
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Foto: Steffi Schöne |
OHNE TITEL Nähfaden, Schraubösen 2008 In einem Zimmer sind von der Decke, vom Boden und von den Wänden unzählige weiße Nähfäden gespannt.Jeder einzelne, in sich fragil und beweglich, kreuzt die anderen an einem fixen Punkt im Raum. In diesem Schnittpunkt bildet sich aus der Summe aller Fäden eine Masse, die als solche reißfest, starr und unbeweglich ist. Der Betrachter ist visuell mit der dreidimensionalen Anordnung überfordert und wird geradezu gezwungen, seinen Augen immer wieder Halt an der Schnittstelle zu geben.
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IHR HABT DAS RECHT, GESITTET PFUI ZU SAGEN! (GOETHE) |
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Pin-up Hunderte Tuschezeichnungen, teilweise mit Aquarell auf Papier und Karton Der Titel und die Arbeit könnten auf den ersten Blick kaum gegensätzlicher, unpassender ausfallen: weder weiblich, noch schön, noch begehrenswert präsentieren sich die Objekte. Es sind Männer, ältere Männer, die sich in der vermeindlichen Anonymität des Internet unverhohlen selbstinszenieren. Einsam präsentieren sie dem Betrachter ihre Nacktheit, lassen ihn teilhaben an Intimität, ihren Hoffnungen, ihren Sehnsüchten. Ausgelöst durch die eigene Auseinandersetzung mit dem Altern habe ich diese Männer zum Gegenstand meiner Zeichnungen gemacht. Mit einfachem, reduziertem Strich versuche ich die Zeichnung auf das Wesentliche zu konzentrieren, die Männer ohne Bloßstellung, ohne Verurteilung und mit einem humorvollen Augenzwinkern sie selbst sein lassen. Mit der Zeit wirken die Männer nicht mehr abstoßend, nicht mehr fremd, viel mehr drängt sich der irritierende Eindruck auf, dass sie in ihren doch teils kuriosen Umgebungen und Tätigkeiten vollkommen normal, ja gar gewöhnlich sind. Sie sind gut, so wie sie sind.
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OHNE TITEL Bindfaden, Bleikugeln (Munition) 2007 Schnüre sind von der Decke abgehängt und werden durch Bleikugeln gerade nach unten gezogen. Die Installation reflektiert den Gefechtsturm als Ort der Ausstellung durch die Wahl des Materials. Die verwendeten Bindfäden strukturieren und füllen den Raum, machen ihn durch die Installation fragiler Elemente unzugänglich. Munitionskugeln, welche die Bindfäden straff nach unten zwingen, wirken leicht und verspielt - festgehalten im Moment des Schwebezustandes, in dem die Kugeln nach dem Aufprall den Umkehrpunkt in der Flugbahn erreichen und für einen kurzen Moment scheinbar schwerelos in der Luft zu stehen scheinen. Geometie, Ordnung und Spannung erzeugt durch die Einführung scheinbar chaotisch strukturierter Geraden, verändern auf sensible Weise die individuelle Raumwahrnehmung. Die Arbeit war bei der paraflows Ausstellung UN SPACE im MAK Gegenwartskunstdepot welches im Flakturm Arenbergpark ist, zu sehen.
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STEIFE BRISE 2007 300 little handmade paper windwheels are spinning - not commonly wind driven - but motorpowered. This huge number of machines that remind us of |
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BAUM Ficus Benjamin, Baumwollfäden 2006 Die Blätter des Bäumchens werden abgeschnitten und mit Fäden direkt über dem kahlen Baum von der Decke abgehängt. |
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OHNE TITEL Perlonschnüre 2006 Perlonschnüre von der Vertikalen in die Horizontale gespannt. Perlonschnüre, welche normalerweise dafür da sind, möglichst nicht sichtbar andere Objekte im Raum zu platzieren, werden selber zum Ausstellungsobjekt gemacht. |
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OHNE TITEL (Wattestäbchen)
2005
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LAMPE Intervention 2006 Eine der vorhandenen Industrieleuchten wird mittels Elektroseilzug in einem Intervall von fünf Minuten herabgelassen und wieder hochgezogen.Durch geringfügige Veränderung der Eigenschaften eines Raum-Elements, das Hinzufügen eines Freiheitsgrades, löst sich das Element aus der starren Umklammerung der Raumarchitektur und wird zum eigenständigen Objekt. Die verliehene Bewegungsfreiheit verändert die Dynamik des Raumes indem die im ersten Moment sinnlos anmutende periodisch auftretende Aktion zwei Raumebenen flüchtig miteinander verbindet.
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ANSICHTSKARTEN Silvrettastausee: In 2000 m Höhe gelegen, dabei jedoch bequem über eine asphaltierte Straße erreichbar, ist der Silvretta-Staudamm Anziehungspunkt für Motorrad, Auto und Busladungen voller Tourist/innen. So gleicht der Rundweg um den See einer säkularen Prozession: mit Wanderstock und Kamera ausgerüstet fließt tagein tagaus ein steter Besucherstrom an den Ufern des Sees entlang, wohl auf der Suche nach einem besonderen Erlebnis oder einer eindrucksvollen Erfahrung. Die meist älteren Besucher/innen wirken in ihrer Wanderkleidung wie künstliche Flecke in einer Landschaft, die selbst nur auf den ersten Blick eine ursprünglichen Naturerfahrung zu versprechen scheint. |
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Skulptur aus Werbeprospekten, Postwurfsendungen, Nylonschnüren, Klebeband, Heftklammern 13 m hoch, 4,5 m breit und 1,8 m tief 2006 Dominant erhob sich die riesige Skulptur aus Werbeprospekten hinter dem Altar, verdeckte dabei das Kreuz und verminderte den Lichteinfall von oben. Die Skulptur war während der Fastenzeit (01.03.06 – 15.04.06) in der Pfarrkirche Neuerlaa zu sehen. |
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METROPOLE 2005/2010 Aus Psychopharmakablistern gebaute Hochhäuser und Wolkenkratzer. |
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INSTALLATION FÜR KENIA 2006 Instruktionen: Diese Installation thematisiert unter anderem die Situation als österreichischer Künstler (Österreich gehört zu den 10 reichsten Ländern der Welt) an einer Ausstellung in Nairobi, Kenia teilzunehmen. Laut Caritas haben in Kenia über 50% der Bevölkerung keinen Zugang zu Trinkwasser, 15 Millionen verfügen über ein Monatseinkommen von unter 20 € und es fehlt an medizinischer Versorgung. |
_____________________________________________________ Ohne Titel (Symposium Heimat) Mixed Media 2009 Ausgangpunkt der Arbeit war das Grundstück meiner Eltern in Dornbirn, wo ich die Kindheit und Jugend verbrachte. Hier begann ich im Garten an gut sichtbarer Stelle ein Loch zu graben. Die ausgehobene Erde, anfangs noch mit Pflanzenbewuchs, schaufelte ich in einen Koffer, mit welchem ich anschließend nach Holzgau reiste (ca.2,5 bis 3 Stunden Fahrzeit). Dort füllte ich die mitgebrachte Erde in eine Form, die dem Grundriss des entstehenden Loches in Dornbirn entsprach. Nach der Übernachtung in Holzgau reiste ich am nächsten Tag wieder nach Hause und grub dort weiter, füllte den Koffer und fuhr am selben Tag wieder nach Holzgau. Diese Prozedur wiederholte ich 5 Tage lang. Am 6. Tag fand die Ausstellung statt. Bei dieser wurden die Fahrkarten, ein Foto des Dornbirner Gartens, der Koffer sowie der entstandene Block aus Heimaterde nach Entfernung der Form, präsentiert. |
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IRRGARTEN Hochspannungszaun, Hochspannungsgenerator, Hinweisschilder, Flutlichter 14 x 14 Meter 2009 Irrgarten aus einem Hochspannungszaun der betreten werden konnte. |
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Entwurf für den Wettbewerb zum Projekt: GEDENKSYMBOL SERVITENGASSE 2007 zusammen mit Judith Fegerl Am Platz Grüntorgasse Ecke Servitengasse, an welchem derzeit die Fahrradständer sind, werden mehrere (ca 5-6) einander zugewandte Kommunikationssäulen aufgestellt. |
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OHNE TITEL Knetmasse 2008 Eine männliche Person sitzt auf einem Sockel. Sie ist aus Knetmasse geformt und weist die typischen Merkmale von Trisomie 21 auf.Die Skulptur thematisiert Norm sowie Abweichung der Norm. Auswirkungen des Fortschritts auf solche Normabweichungen, im Jetzt und in der Zukunft. Die beständige Formbarkeit des Materials erzählt dabei die Geschichte. Das Ausstellen mit Musealem Charakter weist in die Zukunft aber auch auf die Schwierigkeiten einer alltäglichen Begegnung im Jetzt, wobei das Material wie zufällig Vorurteile widerspiegelt. |
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OHNE TITEL Gummiringe, Perlonschnüre 2006 Mit Perlonschnüren in den Raum gespannte Gummiringe, welche erstarrter Explosionen gleich, im Raum verteilt sind. Der Raum ist von den Schnüren durchzogen, schließt dadurch die BesucherInnen weitgehend aus bzw. zwingt sie dadurch, falls sie doch den Raum betreten wollen, vorsichtig durch das Gewirr der durchsichtigen Schnüre zu klettern und kriechen. Diese Arbeit war im Juni 2006 im Leitturm Arenbergpark in Wien zu sehen. |
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NÄCHSTE GENERATION 2007
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PANZER Teddybärplüschstoff 2007 Entstanden anlässlich der begeisterten Kinder und Väter bei der Heeresschau alljährlich am Heldenplatz
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SESSEL 88 cm hoch, 106 cm breit und 95 cm tief 2006 Neu- und Reorganisation von biologischem Material, kreative
Es stellt sich die Frage nach der Erzeugung und Markteinführung biologisch gewachsener Nutzgegenstände, deren Gebrauch und auch Entsorgung. Doch so durchdacht das Konzept auf den ersten Blick erscheinen mag, entblößt sich im Detail die unzähmbare Wildnis der Natur. |
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GESICHT Niveacreme 2005 Selbstportrait aus Nivea Creme
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HEIL! Die Besucher der Ausstellung Vorarlberg@Wien wurden am Eingang durch die Grußmaschine automatisch mit HEIL! begrüßt. Dieser Gruß ist in Vorarlberg üblich und wird offensichtlich unreflektiert und automatisch angewendet
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